1506 Wollerau Bildungszentrum
Wettbewerbsbeitrag gemeinsam mit STUDIOPEZ 4. Rang
Im Ortskern von Wollerau gelegen, ist das Bildungs- und Begegnungszentrum durch seinen hohen Grad an öffentlicher Nutzung ein wichtiger Teil des Ortes. Es ist umgeben von einer heterogenen, dörflich geprägten Bebauungsstruktur.
Die Gestaltung der Gesamtanlage sieht vor, das Potential der Parzelle wie Aussicht, Zugänglichkeit, Aussenräume und Belichtung bestmöglich zu entfalten. Darüber hinaus werden die Gebäudevolumen so angeordnet, dass sie sich zurückhaltend aus der Topografie entwickeln. Der Blick zum See wird erlebbar gemacht und das Schulhaus Dorfmatt wird ins Zentrum der neuen Anlage gerückt. Insgesamt bleibt das Schulhaus Dorfmatt als Bestand exponiert und die Raumhaftigkeit der Hanglage wird unterstrichen.
Die Form der neuen Gebäude ergibt sich aus dem vorgefundenen Kontext – den Fluchten und der Ausrichtung der Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft. Das Schulhaus Dorfmatt, das Schulhaus Rungelmatt und das Mehrzweckgebäude beim Bächergässli werden in die Gestaltung integriert, so das ein harmonischer Gesamteindruck entsteht.
Die Funktionen werden auf zwei unterschiedliche Volumen verteilt, eines in Form eines klassischen Riegels und ein weiteres in polygonaler Form. Zwischen den beide Volumen befinden sich im Anschluss an den polygonalen Gebäudeteil zwei terrassierte Geschosse. Durch diese Anordnung werden verschiedenartige Aussenräume für unterschiedlichen Nutzungen ermöglicht.
Die zentral angelegte, grosszügige Treppenanlage verbindet die verschiedenen Ebenen der Gesamtanlage und gewährleistet eine einfache Orientierung auf dem Gelände. Ziel des Entwurfs ist es, mit zwei neuen Gebäudeteilen eine Harmonisierung der Gesamtanlage zu erzielen. Darüber hinaus gilt es, die Qualitäten der Topografie mit den Baukörpern zu stärken.
NUTZUNGEN UND ZUGANG
Der Hauptzugang zum Gelände erfolgt von Süden her über die Gleise zu den Schulhäusern Dorfmatt und Runggelmatt. Die Zugänge sind sowohl für Fussgänger als auch für Fahrzeuge nutzbar. Vom Hauptplatz aus gelangt man zur neuen Aula oder am Schulhaus Dorfmatt vorbei zum neuen Schulgebäude. Alle Zugänge zu den Gebäuden auf der Haupt- und Pausenplatzebene sind durch ein gemeinsames, vorgelagertes Dach wettergeschützt miteinander verbunden.
Das westliche Gebäude beinhaltet die Schulräume sowie das Lernschwimmbecken. Das östliche Gebäude bietet Raum für die Aula im Obergeschoss, für Hort und Mediathek ein Geschoss darunter sowie für die Kinderkrippe im Erdgeschoss.
Die neuen Schulräume werden über den Pausenbereich zwischen dem Schulhaus Dorfmatt und dem Schulhaus Rungelmatt erschlossen. Der Zugang zum Lernschwimmbecken ist sowohl über die zentrale Treppenanlage als auch über einen Zugang auf Erdgeschossniveau möglich. Damit sind separate Eingänge für die öffentliche Nutzung sowie für interne Nutzungen gegeben.
Der Eingang der Aula ist vom Hauptplatz aus durch einen gedeckten Bereich vor dem Gebäude markiert. Hort und Mediathek sind entweder über die zentrale Terrasse oder über das Bächergässli zugänglich. Die Kinderkrippe ist über den Aussenbereich auf Erdgeschossniveau am Ende des Bächergässlis kinderwagengerecht erschlossen.
FUNKTION
Über den Hauptplatz ist die Anlieferung für Anlässe in der Aula direkt möglich. Die Aula öffnet sich zum Hauptplatz und so kann diese Fläche bei grösseren Veranstaltungen mit einbezogen werden.
In der darunter liegenden Etage sind Hortbereich und die von Hort und Kinderkrippe gemeinsam genutzten Räume untergebracht. Hier befindet sich auch die Mediathek. Sie ist in der Basisoption weit in den Hang hinein gebaut. Dadurch kann ohne Änderung der äusseren Erscheinung in der reduzierten Variante eine klassische Schulbibliothek ausgeführt werden. Über Oblichter ist die natürliche Belichtung der Mediathek gewährleistet.
Zentral im Gebäude angeordnet ist die Küche, welche somit die Versorgung der Bereiche von Kinderhort und Kinderkrippe als auch der Aula bei Veranstaltungen ermöglicht. Zusätzlich gibt es auf dieser Ebene einen Zugang über die Terrasse im Zentrum der Anlage.
In der unteren Etage befindet sich die Kinderkrippe mit angeschlossenen Nebenräumen. Der eigene Aussenspielbereich erstreckt sich über die gesamte Gebäudelänge und ist Richtung Zürichsee angelegt.
Beim Schulgebäude sind die fünf Klassenräume auf dem Niveau des bestehenden Pausenbereiches untergebracht. Sie sind nach Osten und Westen ausgerichtet und bilden ein zusammenhängendes System aus Klassen- und Gruppenräumen, die flexibel aufteilbar und nutzbar sind. Möglich ist auch eine Clusterbildung mit zwei gegenüber liegenden Klassen, oder Klassen- und Gruppenräumen. Ebenfalls denkbar sind grössere Lernlandschaften über zwei Klassen- und einem Gruppenraum.